DIE WISSENSCHAFT DES ALTERNS
WAS IST ALTERN?
Wir alle haben ein chronologisches Alter: Die Anzahl Jahre seit unserer Geburt.
Das biologische Alter dagegen lässt sich eigentlich nicht in Jahren oder Tagen messen (s.u.). Das biologische Altern meint einen Verlust von Reparaturmechanismen und Funktionen auf Zellebene und damit eine Anhäufung von Schäden in der DNA und der Zellfunktion selbst. Je mehr fehlerhafte und nicht funktionierende Zellen sich im Körper ansammeln, desto schlechter ist die Funktion und der Zustand der Organe (z.B. Nieren, Augen, Haut etc.). Bei der Haut wird dies in Form von Falten und einer Elastose sichtbar, bei der Niere zum Beispiel mit einer reduzierten Filterfunktion. Eine Übersicht über die zellulären Fehlfunktionen und damit die Treiber des Alterns sind weiter unten zusammengefasst.
WELCHE TESTS MESSEN DAS BIOLOGISCHE ALTER?
Im Wesentlichen gibt es zwei Arten von Tests: Epigenetische Tests und einen Test der die Glykanisierung von Immunglobulinen misst (Glycanage). Hier erfahren Sie, warum wir uns für den Glycanage-Test entschieden haben.
Epigenetische Tests
Epignetische Tests errechnen das biologische Alter indem das Muster von inaktivierten Genen in bestimmten Bereichen der DNA analysiert wird. Diese Inaktivierung findet durch enzymatisches Anhängen von Methylgruppen an die DNA statt (=Methylierung). Der Grad dieser Methylierung lässt dann Rückschlüsse v.a. auf das chronologische Alter zu. Dies kann in der Forensik eine relevante Zusatzinfomation geben. Die Methylierung wird zum Teil auch von Umweltfaktoren wie Ernährung, Schlaf, Stress, Bewegung und Giftstoffen beeinflusst, ist hier aber für die Steuerung von Umstellungen im Lebensstil weniger vorhersagbar als der GlycanAge-Test. Auch ist die Aussage der Tests je nach Ort der Gewinnung der DNA-Probe sehr limitiert. Während wir bei den epigenetischen Tests auf der Ebene der „Information“ (=DNA) messen, erfolgt die Messung beim GlycanAge Test auf der Ebene der „Funktion“ (Grad der Immunzell-Aktivierung).
GlycanAge-Test
Der GlycanAge Test misst die Glykanisierung von Immunglobulinen (IgG), den wichtigsten Zellen des Immunsystems. Glykane sind Zuckermoleküle, die auf der Oberfläche von Proteinen und Zellen deren Aktivität steuern. So gibt es bei den Immunglobulinen aktivierende und inaktivierende Glykane und damit eine pro- und eine antiinflammatorische Wirkung. Alle Treiber des Alterns münden irgendwann in eine chronisch Entzündungsaktivierung („Inflammaging“). Somit misst der GlycanAge-Test mit dem Grad der chronischen Entzündung die gemeinsame Endstrecke dieser Treiber. Dabei ist der Messwert im Gegensatz zu den klassischen akuten Entzündungswerten (wie CRP, Leukozyten und PCT) ein Langzeitparameter, der etwa 3 Monate in die Vergangenheit reicht. Anhand des Verteilungsmusters der Glykane kann ebenfalls wieder ein biologisches Alter berechnet werden, da die Glykanisierung sich im Laufe des Lebens vorhersagbar verhält. Der Test ist dabei eng mit der zukünftigen Krankheitsentstehung verknüpft: Menschen, bei denen das biologische Alter höher gemessen wird als das chronologische Alter, die also eine vermehrte Aktivierung von chronischer Entzündung aufweisen, haben ein höheres Risiko für Bluthochdruck, Diabetes, Hypercholesterinämie und damit kardiovaskuläre und neurodegenerative Erkrankungen.
DER GLYCANAGE-TEST ALS FRÜHWARN-SYSTEM
Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass die proinflammatorischen Glykane sich mehr als 10 Jahre vor einem Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck, Diabetes und anderen Krankheiten manifestieren. Somit stellen sie ein Frühwarnsystem für zukünftige kritische Erkrankungen dar.
Glykane, bzw. eigentlich die zugrundeliegenden Treiber des Alterns werden beeinflusst durch Schadstoffe, Stress, Schlaf, Bewegung und Ernährung – eben unseren Lebensstil. Somit können wir unsere zukünftige Gesundheit selbst beeinflussen und mit dem GlycanAge-Test den Erfolg unserer Maßnahmen live mitverfolgen. Der Lebensstil macht hinsichtlich unserer Gesundheit und Lebenserwartung ca. 60% aus. Nur etwa 40% sind durch unsere Genetik vorherbstimmt.
HINTERGRUND-WISSEN
TREIBER DES ALTERNS
Die Treiber des Alterungsprozesses (im Englischen „hallmarks of aging“ genannt) haben alle die Eigenschaft, dass Sie Alterung und Krankheit fördern, wenn sie verstärkt auftreten. Wenn man dagegen in den einzelnen Teilbereichen eine Verbesserung erreicht, kann dies wiederum das biologische Alter reduzieren und Krankheiten vermeiden. Ein Grossteil des Wissens um diese Treiber entspringt der Forschung der letzten 10 Jahre. Die Wissenschaft ist enorm weit, was das Verständnis und die Beeinflussung des Alterns angeht. Bis dieses Wissen jedoch in der Schulmedizin breit zur Anwendung kommen wird, werden noch ein paar Jahre vergehen. Nehmen Sie jetzt Ihr Schicksal selbst in die Hand!
